Aktion "Rote Bank"

Notausstieg/Exit

„La Panchina Rossa“ ist ursprünglich eine Aktion aus Italien. Seit 21. März 2023 steht in Hösbach vor dem Bibliothekszentrum auch eine „Panchina Rossa“, eine „Rote Bank“. 

2016 wurde die Aktion „La Panchina Rossa“ in der Gemeinde Perugia als Symbol gegen häusliche Gewalt ins Leben gerufen. Anlass waren die hohen Zahlen der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und die Zahl der Tötungen von Frauen durch ihren (Ex-)Partner (sogenannte Femizide). Zwischenzeitlich sind viele andere Städte in Italien, Deutschland und auch weltweit, diesem Beispiel gefolgt und haben „Rote Bänke“ an öffentlichen Plätzen aufgestellt, um Menschen auf das Thema häusliche Gewalt aufmerksam zu machen.

Das Ziel der Roten Bänke

Jede „Rote Bank“ soll auf das Thema häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt, insbesondere Gewalt gegen Frauen, aufmerksam machen und das Thema aus der Tabuzone in die Öffentlichkeit holen. Betroffene, Unterstützer und Unterstützerinnen sollen niedrigschwellig erreicht, informiert und ermutigt werden sich an (regionale) Beratungs- und Hilfseinrichtungen zu wenden. Wir freuen uns, dass immer mehr "Rote Bänke" im Landkreis Aschaffenburg aufgestellt werden.

Rote Bänke im Landkreis Aschaffenburg

Formen von Partnerschaftsgewalt

Partnerschaftsgewalt äußert sich in verschiedensten Formen. Dazu zählen:

  • psychisch-emotionale Gewalt wie beispielsweise Drohungen, Beleidigungen oder Stalking
  • soziale Gewalt wie Kontaktverbot/-kontrolle oder Freiheitsentzug
  • ökonomische Gewalt wie Arbeitsverbot/-zwang oder Lohnbeschlagnahmung
  • bis hin zu körperlicher und sexualisierter Gewalt.[1]


Laut der Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes waren 2021 in 80,3 Prozent der Fälle Frauen von Partnerschaftsgewalt betroffen, in 19,7 Prozent der Fälle Männer. Die häufigsten Delikte stellten Körperverletzung, Bedrohung, Stalking und Nötigung, durch den (ehemaligen) Beziehungspartner beziehungsweise die (ehemalige) Beziehungspartnerin dar. Weibliche Betroffene sind, im Vergleich zu Männern, deutlich häufiger von schwerer Körperverletzung und Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellen Übergriffen betroffen. Die Dunkelziffer der Taten, die nicht zur Anzeige gebracht und deshalb nicht statistisch erfasst werden, ist hoch.

Unterstützung und Hilfe finden

Sie sind selbst von häuslicher Gewalt betroffen oder kennen einen Menschen, der Gewalt erlebt? Scheuen Sie sich nicht Kontakt zu einer der Fachstellen aufzunehmen.


[1] Melanie Büttner (2020). Handbuch Häusliche Gewalt, Schattauer Verlag, Stuttgart.