Wie erkennt man West-Nil-Virus-Infektionen?
In den meisten Fällen bleiben die Infektionen mit dem West-Nil-Virus symptomlos. Jedoch erkranken einige Vogelarten besonders leicht. In einzelnen Fällen kann es auch zu Krankheitssymptomen bei Pferden und Menschen kommen.
Vogel
Bei Vögeln bleibt die Infektion in den meisten Fällen symptomlos. Jedoch sind vor allem Sperlingsvögel (v. a.Rabenvögel) und auch Greif- und Eulenvogelarten besonders empfänglich und erkranken leicht. Bei diesen Arten kann es zu massiven Epidemien mit gehäuften Todesfällen kommen. Bei schwereren Verläufen können neurologische Erscheinungen und Blutungen in der Schnabel- und Kloakenregion festgestellt werden. Wirtschaftsgeflügel gilt als weniger empfänglich. Impfstoffe für Vögel stehen nicht zur Verfügung.
Pferd
Die Mehrzahl betroffener Pferde zeigt keine Symptomatik. Einige Pferde reagieren jedoch mit starken neurologischen Symptomen wie Stolpern, Nachhandlähmungen, Muskelzittern, Schwäche bis zum Festliegen. Ein Teil der Infektionen kann tödlich verlaufen. Seltener zeigen die Pferde eine fiebrige Allgemeinerkrankung. Eine Übersicht über die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe für Pferde finden Sie in einer Übersicht des Paul-Ehrlich-Institutes. In der aktuellen Impfempfehlung der ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKoVet) am Friedrich-Loeffler-Institut wird die Impfempfehlung für Pferde wiederholt. Pferde aus den betroffenen Regionen sowie Pferde, die in diese Regionen reisen (Turniere) oder in angrenzenden Regionen stehen, sollten bereits im Frühjahr, vor Beginn der Mückensaison, geimpft werden. Pferde, die mit dem West-Nil-Virus infiziert wurden, bilden vier bis sechs Wochen nach der Infektion schützende Antikörper aus. Nach einer gewissen Zeit sind diese jedoch nicht mehr im Blut nachweisbar. Die ständigen Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt daher, Pferde, die bereits infiziert wurden, nicht direkt nach einer Infektion zu impfen, sondern ein Jahr nach der Infektion, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Die Impfungen sind jährlich zu wiederholen.
Mensch
Beim Menschen verlaufen etwa 80 Prozent der Infektionen symptomlos – treten Symptome auf, sind diese oftmals mit einem fiebrigen grippalen Infekt vergleichbar. Dieser klassische Verlauf wird auch als West-Nil-Fieber bezeichnet. Bei weniger als einem Prozent der infizierten Personen kann es zu schweren Verlaufsformen mit einer Hirnhaut- oder Gehirnentzündung kommen, die in seltenen Fällen (vor allem bei älteren Patientinnen und Patienten) tödlich enden kann. Humane Impfstoffe stehen nicht zur Verfügung.