Gender Mainstreaming
Frauen und Männer, Mädchen und Jungs haben die gleichen Rechte. Gleichstellung ist es, wenn beide Geschlechter gleich gute Ausgangsbedingungen und Chancen haben, aber auch die verschiedenen Bedürfnisse und die Auswirkungen einer Handlung auf Frauen/Mädchen und Männer/Jungen berücksichtigt werden.
Gender Mainstreaming* bedeutet, bei gesellschaftlichen Vorhaben und Verwaltungshandeln die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, denn eine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt es nicht. Sowohl Frauen- als auch Männerpolitik sind im Gender Mainstreaming ein Instrument, um den jeweiligen Benachteiligungen entgegenzuwirken und so das Ziel der Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen.
Frauenförderung, Gender Mainstreaming, Anitdiskriminierung und Diversity Management - sie alle sind Bestandteil der Gleichstellung. Worin die Unterschiede liegen, wird im Folgenden dargestellt:
Gleichstellung | Herkunft | Rechtlicher Rahmen | Kategorien | Anwendungsbereiche und Ausrichtung | Ziel |
Frauenförderung | Frauenbewegung ("Institutionalisierung") EWG-Gründungsvertrag | Bundes- & Landesgesetze zur Gleichstellung Kommunalverfassungen | Geschlecht | Personalwesen im Öffentlichen Dienst und Privatwirtschaft "nach innen" | Betriebliche Gleichstellung von Frauen und Männern |
Gender Mainstreaming | Gleichstellungspolitische Ansätze in der internationalen Entwicklungspolitik Pekinger Weltfrauenkonferenz | Vertrages über die Arbeitsweise der EU Bundes- & Landesgesetze zur Gleichstellung (Art. 8) Kommunalverfassungen Gemeinsame Geschäftsordnung der BM | Gender (soziales Geschlecht in seiner Vielfalt) | Politik & Verwaltung öffentl. Einrichtungen NGOs Ergebnis & Wirkung von Verwaltung "nach außen" | Gleichstellung von Frauen und Männern in der Gesellschaft |
Antidiskriminierung | EU-Antidiskriminierungspolitik | EU-Richtlinien Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz | Geschlecht ethnische Herkunft Religion/Weltanschauung Behinderung Alter sexuelle Orientierung | Einzelfallebene in den Bereichen Erwerbstätigkeit, Bildung, Dienstleistungen und Alltagsgeschäfte Einstellungen und Verhalten betriebliche Regelungen | Gleichbehandlung von Personen bzw. Personengruppen |
Diversity Management | Verschiedene betriebswirtschaftliche Modelle aus den USA Bürgerrechtsbewegung | Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Selbsverpflichtung: "Charta der Vielfalt" | unterschiedlich, nicht festgelegt als Personen- oder Gruppenmerkmale | in Unternehmen und Organisationen: Unternehmenskultur und Personalwesen "nach innen" | Chancengleichheit in einer Organisation (Equity-Perspektive) Nutzung von Vielfalt für Unternehmensziele (Business-Perspektive) |
Daten von Dr. Irene Pimminger (defacto) |
* | Gender | (engl.) bezeichnet das soziale und kulturelle Geschlecht einer Person - im Unterschied zum biologischen Geschlecht. Es ist erlernt und damit auch veränderbar. | |
Mainstreaming | (engl.) heißt, dass ein bestimmtes Denken und Handeln zum alltäglichen und selbstverständlichen Handlungsmuster gehört - es liegt "im Hauptstrom". |
Erklärfilme zur Gleichstellungsarbeit
Links
Deutscher Frauenrat e.V.
Der Deutsche Frauenrat vertritt bei Wahrung der Selbständigkeit und bei Bejahung der Verschiedenartigkeit seiner Mitgliedsverbände deren gemeinsame Interessen in der Öffentlichkeit, um den Belangen der Frauen in der Bundesrepublik Deutschland Gewicht zu geben und sie durchzusetzen. Er tritt ein für die Verbesserung der Stellung der Frauen in Familie, Berufs- und Arbeitswelt, Politik und Gesellschaft.
Kontakte
Gleichstellungsstelle
Telefon: 06021/394-284
Telefax: 06021/394-984
Gleichstellungsstelle@lra-ab.bayern.de
BayGlG
Bayerisches Gleichstellungsgesetz
Hier finden Sie das Bayerische Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern.